Mit dem Begriff Wirkung werden Veränderungen beschrieben, die beispielsweise als Folge eines Projektes oder einer Maßnahme auftreten. Diese Veränderungen können auf verschiedenen Ebenen sichtbar werden: auf der Verhaltens-, der Einstellungs- und/oder der Wissensebene. Bei IMAP begegnen wir tagtäglich Kund*innen mit spannenden Ideen und Projekten. Es ist uns ein Anliegen sie dabei zu unterstützen, dass ihr Einsatz die größtmögliche Wirkung entfaltet. Heute berichten wir aus unserer Arbeit mit Vereinen, Initiativen und Verwaltungen in Deutschland, bei der wir oft auf eine sog. Wirkungslogik setzen. Diese birgt den Vorteil, dass sie die zugrundeliegende Logik eines Projektes in den Blick nimmt und seine Funktionsweise anschaulich abbildet.
Was ist eine Wirkungslogik?
Mit der Wirkungslogik wird systematisch identifiziert, welche Ressourcen in das Projekt einfließen (Input), welche Leistungen das Projekt hervorbringt (Output) und welche Wirkung diese bei der Zielgruppe (Outcome) und auf gesamtgesellschaftlicher Ebene (Impact) erzielen möchten. Die Wirkungslogik ermöglicht es, Verbindungen zwischen Maßnahmen und Veränderungen sichtbar zu machen. Je weiter oben man sich auf der Wirkungstreppe befindet, umso komplexer wird es, die Verbindungen zwischen den einzelnen Wirkelementen aufzuzeigen.
Der Übersichtlichkeit halber stellen wir hier beispielhaft eine stark vereinfachte (unilineare) Form dar - eine Wirkungstreppe.
Warum wird eine Wirkungslogik erstellt?
Üblicherweise erstellen wir die Wirkungslogik gemeinsam mit unseren Kund*innen zu Projektbeginn. Aber warum ist die Wirkungslogik ein so zentraler Bestandteil unseres Beratungsangebotes?
Das Erstellen einer Wirkungslogik stößt einen gemeinsamen Reflexionsprozess an, der sich auf vielfältige Weise positiv auf die Durchführung und den Erfolg des Projektes auswirkt:
- Selbstverständnis: Die Beschäftigung mit der Wirkungslogik schafft nach innen Klarheit, da beteiligte Personen ein gemeinsames Verständnis darüber schaffen, warum sie eigentlich machen, was sie machen – und was sie damit erreichen möchten.
- Weiterentwicklung: Anhand der Wirkungslogik wird reflektiert und geprüft, ob die Projektlogik plausibel ist – also ob die Stufen und Elemente tatsächlich aufeinander aufbauen und die gewünschte Wirkung erzielen können. So können auch Lücken in der Projektlogik identifiziert werden. Auf dieser Basis lässt sich ein Projekt weiterentwickeln.
- Passgenauigkeit: Mit der Wirkungslogik kann der Blick auf die Zielgruppe geschärft werden – passen die Projektmaßnahmen wirklich zur Zielgruppe und zu der Wirkung, die erzielt werden soll? Darüber lässt sich das Projekt noch näher an den Bedarfen der Zielgruppe ausrichten.
- Transparenz: Durch die Erstellung einer Wirkungslogik kann Transparenz über den Einsatz von Ressourcen, über Projektaktivitäten und über die anvisierten Ziele geschaffen werden – z. B. gegenüber Kooperationspartner*innen, Fördermittelgebenden oder weiteren Stakeholder*innen.
- Mittelakquise: Auf der Suche nach Finanzierung für ein Projekt kann die Wirkungslogik genutzt werden, um in Förderanträgen plausibel darzustellen, welche Ziele das Projekt verfolgt und wie diese erreicht werden sollen.
- Evaluation: Die Wirkungslogik ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer Evaluation. Denn: Darüber kann abgeleitet werden, zu welchen Elementen konkrete Indikatoren entwickelt und Daten erhoben werden sollen. Dabei ist die Messung im Bereich der Inputs und Outputs sehr viel einfacher umsetzbar als im Bereich der Outcomes oder des Impacts.
Die Wirkungslogik liefert also nicht nur nach innen einen wichtigen Beitrag, sondern kann auch erfolgreich für die Außendarstellung genutzt werden. Mit anderen Worten: Es lohnt sich, eine Wirkungslogik zu erstellen!
Wie kommen wir zur Wirkungslogik?
Eine Wirkungslogik kann im Grunde jede*r für das eigene Projekt oder die eigene Maßnahme erstellen. Die obige Abbildung ist ein Beispiel, das wir für eines unserer eigenen Trainings entwickelt haben. Die Erstellung einer Wirkungslogik ist jedoch leichter gesagt als getan, denn die meisten unserer Projekte sind komplex und vielschichtig. Es ist deshalb wahrscheinlich, dass die Wirkungslogik am Ende gar keine Wirkungstreppe ist, wie in der Abbildung, sondern ein komplexes Wirkungsgefüge, mit parallelen Strängen und Wechselwirkungen zwischen Elementen. Wir unterstützen unsere Kund*innen bei der Entwicklung von Wirkungslogiken, indem wir einen Blick von außen auf das Projekt werfen. Ferner hilft unsere systemische Arbeitsweise dabei die Perspektiven von Ziel- und Interessengruppen miteinzubeziehen.