Marokko ist aus europäischer Perspektive als Transitland von Migrantinnen und Migranten aus Subsahara-Afrika bekannt. Immer mehr Zugewanderte bleiben jedoch in Marokko und lassen sich dort nieder. Das hat inzwischen auch das Königshaus und die Regierung erkannt, sodass gesetzliche Neuerungen zu Aufenthaltsgenehmigung und Arbeitserlaubnis in den letzten Jahren eingeführt wurden.
Doch wo kommen die Zugewanderten an? Wo findet die Integration statt? Hier spielt, wie auch in Deutschland, die Kommune eine entscheidende Rolle. Ausgehend von diesen Fragen hat IMAP in Kooperation mit Engagement Global und der Konrad-Adenauer-Stiftung in Marokko eine einwöchige Workshop-Reihe mit über 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus Tanger und Marrakesch durchgeführt. Dabei entstand ein intensiver Austausch zwischen kommunalen Vertreterinnen und Vertretern aus Marokko – darunter Bürgermeister, Vertreter und Vertreterinnen der Migrantengruppe der Subsahara-Afrikaner, marokkanische Studierende im Bereich Verwaltung und öffentliches Recht und Vertreterinnen und Vertreter deutscher Kommunen.
IMAP-Berater Johannes Groß, der den Workshop auf Arabisch moderiert hat: „ Das Interesse an der deutschen Erfahrung ist sehr groß. Auch wenn Marokko seine sehr eigenen Rahmenbedingungen in Verwaltung und Gesellschaft hat, waren die Energie und der Wille aus dem Erfahrungsaustausch Lösungen für Marokko zu entwickeln hoch.“.
Insbesondere die Organisation des Ehrenamtes, die Koordination der Zusammenarbeit von kommunalen Akteuren der Integrationsarbeit sowie die Steuerung der Unterstützung und Beratung in der Phase der Erstintegration stießen auf großes Interesse.
Erste Projektideen konnten entwickelt werden: Aufgrund der positiven Erfahrungen dieser Workshop-Woche werden bereits Überlegungen zur Begleitung der Weiterentwicklung und Umsetzung angestellt.