Die COVID-19-Pandemie stellt uns alle vor neue Herausforderungen. Eine davon ist die Frage, wie Führung in dezentralen Strukturen gelingen kann. Damit haben sich haben sich Christopher van den Hövel und Leonie Athanasiadis am 27.01.2021 vor knapp 120 Führungskräften im Rahmen eines offenen Webinars beschäftigt. Wie genau das ablief und welche Tipps und Kniffe dabei kommuniziert wurden, verraten wir Euch in diesem Blogpost.
Zusammenarbeit auf Distanz erfolgreich gestalten!
Was vor zehn Jahren noch exotisch klang, ist heute ein fester Bestandteil in unserem Sprachgebrauch: das Homeoffice, der Freund des einen, die Pein des anderen und die neue Realität der meisten von uns. Wie alle Veränderungen in der Arbeitswelt stellt auch das Homeoffice neue Herausforderungen an die Führungskraft. Denn: Die Gestaltung von tragfähigen Beziehungen, das Aufrechterhalten emotionaler Verbindungen und eine konstruktive, mitarbeiterorientierte Kommunikation wird auf Distanz in der Regel erschwert. Hier setzte das offene Webinar an. Unser Organisationsberater Christopher van den Hövel und unsere Organisationsberaterin Leonie Athanasiadis adressierten in ihrem Online-Seminar die aktuellen Rahmenbedingungen, an die sich Führungskräfte rund um den Globus seit fast einem Jahr anpassen müssen. Mit von der Partie: Rund 120 Führungskräfte aus ganz Deutschland, die das Webinar mit ihren Fragen und Beiträgen belebten.
Eine besondere Herausforderung, so unsere Berater*innen, läge darin, das Bedürfnis der Mitarbeitenden nach Kontakt und Kommunikation zu befriedigen. Der Arbeitsplatz sei nämlich nicht nur ein Ort, an dem Menschen kooperieren, um Ziele zu erreichen, sondern habe auch eine soziale Funktion. Es sei gerade der informelle Austausch am Kaffeeautomaten, das gemeinsame Mittagessen und das kurze Gespräch zwischendurch, das Mitarbeitende motiviere, ihnen Kraft gebe und das Teamgefühl stärke. In dezentralen Arbeitsstrukturen gerieten diese Selbstverständlichkeiten jedoch schnell unter Druck. Die Führungskraft könne hier Abhilfe leisten, indem sie bewusst auf die psychosozialen Bedürfnisse ihrer Mitarbeitenden einginge. Ein effizientes Mittel seien hier sogenannte Check-Ins und Check-Outs, in denen die Mitarbeitenden jeweils zu Beginn und am Ende eines Meetings über ihr Befinden sprechen und ihre Gedanken teilen. Ferner betonten die Vortragenden die Wichtigkeit von informellen Teammeetings, wie virtuellen Spieleabenden, gemeinsamen Kaffeerunden oder Feierabendveranstaltungen. Der Kreativität sei hier keine Grenzen gesetzt, meint Christopher van den Hövel, „entscheidend ist, dass die Führungskraft bewusst Raum schafft für informellen Austausch und diesen fest in den Tagesablauf und Meetings integriert.“
Ein weiteres Element erfolgreicher digitaler Zusammenarbeit sei die Moderation. Ungezählt sind die Meetings im letzten Jahr mit technischen Schwierigkeiten und auch die, in denen es zu größeren Missverständnissen kam. Um sicherzustellen, dass digitale Meetings zielführend verlaufen, müssten diese nämlich an den digitalen Raum angepasst werden. Beispielsweise sei es hilfreich, die technische Dimension eines virtuellen Treffens, an eine Person zu verantworten. So könne sich die Führungskraft besser auf die Inhalte fokussieren. Darüber hinaus habe die Führungskraft zu berücksichtigen, dass die Videokommunikation, im Vergleich zu einer analogen Variante, nicht so reichhaltig sei. Dies erschwere oft die Übermittlung von Nuancen in unserer Kommunikation. Um hier Klarheit zu schaffen, müsse man „bewusst moderieren“, Meetings sorgfältig vorbereiten und zusätzlich gut dokumentieren lassen. Dieses Vorgehen steigere die Transparenz von Entscheidungen und schaffe Orientierung bei den Mitarbeitenden.
Versorgt mit einer stimmigen Mischung aus Theorie und praxisnahen Tipps, hatten die Teilnehmenden anschließend die Gelegenheit, sich in Kleingruppen auszutauschen und themenbezogen ins Gespräch zu kommen. Das haben die Teilnehmenden als wertvolle Bereicherung empfunden, wie eine Führungskraft aus der öffentlichen Verwaltung berichtete: „Das Arbeiten in Kleingruppen war klasse! Wir haben sehr von den Perspektiven der anderen profitiert. Es ist erstaunlich, wie viel digitales Knowhow wir nach einem Jahr Corona schon haben; genauso erstaunlich ist es, wie viel wir nach wie vor lernen können!“
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