Erfolgreiches Krisenmanagement in Organisationen
Sich selbst und andere zu führen, sowohl in Zeiten von wirtschaftlichem Aufschwung als auch vor dem Hintergrund ambitionierter langfristiger Organisationsziele, beschreiben unsere Kund*innen bereits als große Herausforderung. Doch Führungskraft zu sein in Zeiten von Krisen, verlangt außergewöhnliche Kompetenzen und Strategien, um diese erfolgreich zu meistern. Was müssen Organisationen also in Zeiten der Corona-Krise beachten?
Um diese Frage zu beantworten ist es unerlässlich zu verstehen, was mit dem Menschen in einer akuten Krise passiert: „Das menschliche Gehirn reagiert bei Krisen im 21. Jahrhundert nicht anders als bei einer Stresssituation vor Tausenden von Jahren“, erläutert Neuropsychologin und IMAP Beraterin Julia Schmidt. Führungskräfte sollten dabei zwei menschliche Reaktionen des Gehirns auf unmittelbare Krisen kennen:
Akute Krisen führen häufig zu irrationalem und emotionalem Verhalten: Dies ist der Fall, weil unser Gehirn alle Informationen auf ihre potenzielle Bedrohung für den Menschen prüft. Eine bevorstehende Corona-Pandemie beispielsweise, erscheint für uns selbst und unser Umfeld als unmittelbare Gefährdung. Einige natürliche menschliche Reaktionen, die auf solche Krisen folgen, sind: Emotionale Entscheidungen, Ratlosigkeit, Schockstarre, Teufelskreis der gedanklichen Spiralen an Horrorszenarien, Panik oder Aufgeben.
Das Gehirn trifft Entscheidungen auf Grundlage von automatisch stattfindenden Prognosen für die Zukunft. Diese Fähigkeit der kurzfristigen Analyse und Anpassung an unsere Umgebung ist lebensnotwendig, beispielsweise im Straßenverkehr. Allerdings haben diese ständig ablaufenden „Berechnungen“ das Gehirns den Nachteil, dass wir uns unbewusst darauf fokussieren, Ereignisse in der Zukunft vorherzusagen, die unwahrscheinlich stattfinden. Führungskräfte fokussieren sich auf mögliche Risiken der Krise und deren Abwehr: „Was tun wir, wenn …“. Die Gefahr für Führungskräfte dabei ist, das wirklich Wichtige, nämlich ihre Führungsaufgaben und Mitarbeitenden, aus dem Blick zu verlieren.
Was bedeutet das für Ihr Krisenmanagement als Führungskraft? Basierend auf unserer Erfahrung in der Begleitung unserer Kund*innen in Krisen und Veränderungsprozessen, sind aus unserer Sicht die folgenden zwei Handlungsansätze für Führungskräfte in der erfolgreichen Bewältigung von Krisen essentiell:
Intensivieren Sie Ihre Kommunikation mit Ihren Mitarbeitenden
Finden Sie heraus, was Ihre Mitarbeitenden beschäftigt. Welche Fragen, Sorgen und Ängste im Hinblick auf die Zukunft haben Ihre Mitarbeitenden? Darauf sollten kurzfristig gut durchdachte Antworten gefunden werden. Seien Sie auch transparent darüber, was Sie aktuell nicht beantworten können und erläutern Sie, warum Ihnen dies in der momentanen Lage nicht möglich ist. Ihre Mitarbeitenden sind der Kern der Wertschöpfung in Ihrer Organisation. Wenn Sie auch in Zeiten der Krise den Mitarbeitenden diese Haltung entgegenbringen, wirkt dies dem irrationalen und emotionalen Verhalten und möglichen Negativ-Gedankenschleifen entgegen. Mitarbeiterorientierte Führung hilft dabei nicht nur bei der Bewältigung der akuten Krise durch Individuum und Organisation, sie stärkt auch die Identifikation mit dem Arbeitgeber und erhöht langfristig das Zugehörigkeitsgefühl auf Seiten der Mitarbeitenden.
Führen Sie kurzfristig ein/e „Krisenmanagement-Team oder Steuerungsgruppe“ ein
Gemäß der Z-Strategie des Change-Managements ist es ratsam, ein/e Team/Arbeitsgruppe zu formen, das/die sich mit den wichtigen Fragestellungen der Mitarbeitenden beschäftigt und um die Umsetzung der Krisenmaßnahmen kümmert. Dieses Team sollte aus Mitarbeitenden aus verschiedenen Ebenen und Fachbereichen bestehen, damit viele unterschiedliche Perspektiven in die Entwicklung von innovativen Handlungsansätzen einfließen können. Damit erhöhen Sie auch die Wahrscheinlichkeit, dass die Lösungen passgenauer auf die Bedarfe Ihrer Mitarbeitenden zugeschnitten sind. Erste Schritte dieses Team sollten eine Standortbestimmung der Auswirkungen der Krise auf die Organisation sowie eine Analyse der Chancen und Risiken sein. Daraus lassen sich realistische Strategien und Szenarien für Ihre Organisation entwickeln.
Unsere Erfahrung zeigt, dass die Umsetzung allein dieser beiden Impulse viel Energie und Durchhaltevermögen von Führungskräften abverlangt. Daher möchte IMAP Sie und Ihre Organisation in Zeiten der Krise mit Rat und Tat unterstützen.
Nehmen Sie am 31.03.2020 teil an unserem offenen Webinar für Führungskräfte im öffentlichen Dienst zum Thema “Herausforderungen in der aktuellen Krise meistern”. Dort werden wir gemeinsam mit Ihnen Möglichkeiten diskutieren, die Sie als Führungskraft jetzt haben, um durch erfolgreiche Krisenkommunikation handlungsfähig zu bleiben.
Melden Sie sich dafür unter info@imap-institut.de für das kostenlosen Webinar an, mit dem Betreff: ,,Anmeldung Webinar Krisenmanagement” und geben Sie die E-Mail-Adresse an, an die wir den Einladungslink zum Webinar verschicken dürfen.