In unserem letzten Interview haben wir über den wachsenden Bedarf an Fürsorge, Betreuung und Mentoring erfahren. Diese Woche im Interview ist Marie-Sophie Guntram, IMAP-Beraterin in Elternzeit. Einige Monate nach der Geburt ihrer Tochter erklärt sie uns, wie bei IMAP Familie und Beruf vereinbart werden und reflektiert ihre eigenen Erfahrungen.
Marie-Sophie, vielen Dank, dass Du dich während Deiner Elternzeit bereit erklärt hast, uns zu diesem Thema ein Interview zu geben. IMAP hat es sich zum Ziel gesetzt, Privatleben und Beruf zu vereinbaren. Wie können wir uns das genau vorstellen?
Die Gestaltung von IMAP als familienfreundliches Unternehmen geschieht ganz bewusst und wirkungsorientiert. Wir haben uns in diesem Rahmen vier Ziele gesetzt:
Zum einen wollen wir die Mitarbeitenden mit ihrer Beratungskompetenz und -erfahrung langfristig an das Unternehmen binden. Das stärkt nicht nur die Vertrauensverhältnisse innerhalb des Unternehmens, sondern auch besonders die Beziehungen mit Kund*innen in unseren Projekten.
Zum anderen möchten wir, dass Mitarbeiter*innen dem Unternehmen als Kulturträger*innen erhalten bleiben, denn eine gute Unternehmenskultur benötigt Menschen, die diese pflegen und weitertragen.
Darüber hinaus wollen wir die Geschlechtergerechtigkeit und Diversität unter den Mitarbeitenden erhöhen. Menschen in unterschiedlichen Lebensphasen und mit vielfältigen Gestaltungsweisen ihres Privatlebens sollen bei IMAP die nötigen Rahmenbedingungen finden, um ihre Kompetenzen voll entfalten zu können.
Zu guter Letzt wollen wir durch flexible Arbeitsmodelle, die nicht nur die verschiedenen Lebensphasen der einzelnen Mitarbeitenden berücksichtigen, sondern auch die Identifikation mit und die Motivation für die Arbeit bei IMAP stärken.
Das Stichwort ist also Flexibilität. Wie lässt sich die Flexibilität mit dem Beratungsalltag verbinden?
Wir haben bei IMAP einen ganzheitlichen Blick auf den Menschen. Das bedeutet, dass wir eben auch die jeweiligen Lebensumstände einbeziehen und unsere Arbeitsbedingungen an die Bedarfe des familiären Umfeldes anpassen. Im Beratungsalltag leben wir bereits unterschiedliche Arbeitsmodelle. Immer häufiger werden Anpassungen bei Arbeitszeiten vorgenommen, je nach Situation und Bedarf der Mitarbeitenden. Im Umkehrschluss sind alle in der Verantwortung dafür zu sorgen, dass die Projektziele erreicht werden und die Kundschaft bestmöglich begleitet ist.
Wie sah konkret bei dir der Weg aus vom Vollzeitjob als Beraterin über den Mutterschutz bis hin in die Elternzeit aus?
Zunächst einmal war mir von Anfang an klar, dass alle bei IMAP meine Freude über meine Schwangerschaft teilen würden. Das macht unsere Unternehmenskultur aus: Dass wir zuversichtlich auf Veränderungen reagieren und uns gegenseitig unterstützen. Zweitens wusste ich, dass ich meinen Beruf weiterhin ausüben können würde. Das war mir wichtig, schließlich bin ich mit großer Leidenschaft Beraterin und sehe großen Sinn in dem, was wir bei IMAP mit unseren Kund*innen bewegen.
Mit dieser Sicherheit als Basis konnte ich in der Zeit nach Verkündigung meiner Schwangerschaft die nötigen Vorkehrungen eigenverantwortlich und im Dialog mit der Geschäftsführung treffen: Ich habe gemeinsam mit Kolleg*innen meine Projekte so umstrukturiert, dass alle Schritte ab meinem Mutterschutz reibungslos weiterlaufen können. Mit unseren Kund*innen habe ich frühzeitig persönlich das Gespräch gesucht und über die geplanten Änderungen gesprochen. Die Reaktionen unserer Ansprechpartner*innen waren zu meiner Freude durchweg positiv. Teamintern konnten wir meine fortlaufenden Aufgaben und meine Führungsrolle ressourcenorientiert neu verteilen.
An meinem letzten Arbeitstag vor dem Mutterschutz wurde ich sehr herzlich in die neue Lebensphase entlassen und auch zur Geburt meiner Tochter haben meine Kolleg*innen auf unterschiedlichsten Wegen und mit wunderbaren Gesten gratuliert. Diese Anteilnahme hat mich sehr berührt und mir geholfen, mich für einige Zeit voll auf meine neue Rolle als Mutter zu konzentrieren.
Meine Elternzeit gestalte ich jetzt so, dass ich über Geschehnisse im Gesamtunternehmen sowie Fortschritte in meinen Projekten informiert bleibe. Dabei hilft mir zum Beispiel, dass die interne Kommunikation bei IMAP seit Beginn des Jahres zunehmend digital verläuft und ich so Abstimmungen und Ereignisse auch zeitversetzt und von Zuhause aus mitverfolgen kann. Ich suche und genieße aber auch den direkten Kontakt in Form von Nachrichten und Telefonaten. Meinen Wiedereinstieg steuere ich nach etwa einem halben Jahr vorerst in Teilzeit an, um meinem Mann während seiner Monate in Vollzeit den Rücken freizuhalten, bevor er dann wiederum in Elternzeit geht. Erste Termine bei Kund*innen sind bereits geplant und ich weiß, in welchen Projekten ich wieder aktiv sein werde. Diese Flexibilität in der Gestaltung ermöglicht mir, mit Vorfreude meinem Wiedereinstieg entgegenzublicken und gleichzeitig mit voller Aufmerksamkeit bei meiner Tochter und meinem Mann zu sein.
Mein Modell funktioniert für mich und meine Familie; andere Eltern bei IMAP werden ihren Weg wiederum für sich gestalten. Wichtig ist uns im Unternehmen, dass Frauen mit Kindern die strukturellen Bedingungen und kulturelle Sensibilität vorfinden, um als Beraterinnen erfolgreich zu sein. Und dass Männer ebenso ihre Vaterrolle ausüben können, so wie sie es sich wünschen.
Vielen Dank für Deinen Beitrag, Marie-Sophie. Wir freuen uns auf unser nächstes Interview zum Thema Changemanagement.